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Spermidin ‒ wie wirkt der Jungbrunnen gegen Viren?

Als hochwirksames Anti-Aging-Mittel ist Spermidin längst der Allgemeinheit ein Begriff. Dieses körpereigene Polyamin, das wir über die Nahrung aufnehmen können, soll auch Demenz vorbeugen und kann  ‒ laut aktueller Ergebnisse einer Studie der Berliner Charité ‒ die Vermehrung von SARS-CoV-2 hemmen. Doch Vorsicht! 

Was die Ergebnisse der Berliner Studie und weitere Forschungen zu Spermidin aussagen, habe ich für dich im folgenden Artikel in einem kompakten Überblick zusammengefasst. Eines ist klar ‒ Spermidin sorgt für Begeisterungsstürme!

 

Was ist Spermidin genau und warum ist es in der Medizin, Ernährung und in der Kosmetik so interessant?

Spermidin ist eine organische, aminosäureähnliche Verbindung, ein natürlicher Bestandteil aller Körperzellen. Es kann durch die Nahrung aufgenommen werden. In der Chemie bezeichnet man es als Polyamin. Das sind Moleküle, die im Zellstoffwechsel entstehen. Namensgeber ist das Sperma, jene Flüssigkeit,
in der Spermidin zuerst entdeckt wurde. Aber es befindet sich überall im Körper.

Etliche Forschergruppen haben sich in den vergangenen Jahren äußerst intensiv mit Spermidin beschäftigt. Studien mit verschiedenen Organismen zeigten nicht selten eine lebensverlängernde Wirkung. Fügt man Spermidin zum Beispiel mit Trinkwasser bei Hefe oder bei Mäusen hinzu, leben die Tiere länger und sind gesünder. Der Grazer Biochemiker Univ.-Prof. Dr. Frank Madeo wies mit seinem Team in verschiedenen Untersuchungen eine enge Wirkung des Polyamins mit der Autophagie nach. Das Wort Autophagie leitet sich vom griechischen auto (selbst) und phagein (essen) ab. Autophagie bedeutet also: sich selbst essen

Spermidin verstärkt die Autophagie in Körperzellen. 
Die
Autophagie ist ein Prozess, der Körperzellen dahingehend unterstützt, nicht mehr gebrauchte, eigene Bestandteile zu verwerten. Es wird sozusagen „recycelt“, veraltete Zellbestandteile werden zerlegt und Teile für neue Syntheseprozesse verwendet. Die Zellen sparen dabei Material und Energie, weil sie Zellorganellen wiederverwerten. Auch eingedrungene Viren, Bakterien und Fremdproteine können abgebaut werden. Deshalb ist die Autophagie auch ein wichtiger Faktor für die Funktion des Immunsystems.

Dieser Prozess findet zum Beispiel statt, wenn wir fasten:

• Die Körperzellen bauen dabei beschädigte oder unnütze Zellbestandteile ab.

• So entstehen Bausteine, die wiederverwendet werden und den Stoffwechsel der Zelle anregen.

• Das ist wichtig, denn beschädigtes Zellmaterial, das nicht abgebaut wird, ist mitunter Auslöser von altersbedingten Krankheiten und begünstigt auch Viren.

• Dass Zellen zur Autophagie angeregt werden, ist also maßgeblich für ein gesundes Altern.

Ein sicheres Mittel gegen Alter und Tod? 

 

Für gesundes Altern und ein jugendliches Erscheinungsbild ist die Qualität unserer Ernährung ausschlaggebend. Aber für die Verlangsamung des Alterungsprozesses und die Vermeidung altersbedingter Erkrankungen hat der Stoff Spermidin Potenzial. Jede Zelle unseres Körpers enthält Spermidin.
Je älter wir werden, desto weniger davon steht zur Verfügung. 

Spannend sind die Ergebnisse aus österreichischen Ernährungsstudien vor zwei Jahren, in deren Rahmen rund 900 Teilnehmende zu ihrer Ernährung befragt wurden: Aus diesen Antworten rechneten die Forscher den Spermidin-Gehalt in der Nahrung (niedrig, mittel oder hoch) aus und kamen zum Ergebnis ‒ der Beobachtungszeitraum betrug 20 Jahre ‒ dass, unabhängig von Geschlecht, Alter oder Vorerkrankungen, die Menschen länger lebten und seltener Herzkreislauferkrankungen oder Krebs hatten, je mehr Spermidin die befragten Menschen zu sich nahmenSpermidin wird eine lebensverlängernde Wirkung nachgesagt. Daher beschäftigen sich immer mehr Studien mit dem „Stoff der Jugend“ . Dabei kam man auch zum Ergebnis, dass ein höherer Spermidin-Konsum mit einer niedrigeren Sterblichkeit – vorrangig durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs in Verbindung steht. 

Weitere Studien legen Potenziale von Spermidin in einer möglichen Prävention verschiedener Krebsarten, im Diabetes-Management und in der Unterstützung der Herzgesundheit dar. Und auch Grippeviren sowie Corona-Virus-Infektion reguliert auch das Autophagie-induzierende Spermidin herunter. 


Wo ist Spermidin enthalten? Was können wir für unseren Zellschutz nun genau tun?

Spermidin findet man in den Zellen fast aller Lebewesen, daher auch in vielen Nahrungsmitteln, aber in unterschiedlichen Konzentrationen. 

Weizenkeime ‒ der wertvollste Teil des Weizenkorns  enthalten den höchsten Wert an Spermidin. Sie sind auch reich an B-Vitaminen, Mineralstoffen und Antioxidantien wie Vitamin E. Also gibt es mehrere triftige Gründe, sie in die tägliche Nahrungsaufnahme zu integrieren. Man mischt sie ins Müsli, in den Porridge oder gibt sie in Smoothies oder über Salate. 

Sojabohnen und daraus gewonnene Produkte wie Tofu haben ebenfalls einen hohen Anteil an Spermidin. Fermentiere Sojaprodukte wie Miso und Tempeh sind besonders gut geeignet. 

Die Käseliebhaber kommen auf ihre Kosten, denn ‒ je reifer der Käse, desto mehr Polyamine sind enthalten. 

Spermidin ist darüber hinaus ebenfalls in Kürbiskernen und Nüssen (Walnüssen), Pinienkernen und in Saaten enthalten.

Weitere gute Quellen für Spermidin sind alle Vollkornprodukte, Pilze und Hühnerleber. Die Gemüsesorten mit dem höchsten Gehalt sind Erbsen, Sellerie und verschiedene Kohlgewächse (zum Beispiel Karfiol und Brokkoli). Die Konzentration in Obst ist nicht so hoch wie in Gemüse und Vollkornprodukten. Am höchsten war der gemessene Gehalt in Melone, Mango und Grapefruit.

 Wenn ich diese Lebensmittel nicht gerne esse ‒ sind Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll?
Wenn du oben genannte Lebensmittel nicht oder nicht so gerne isst, dann gibt es immer die Möglichkeit, den Bedarf über Nahrungsergänzungsmittel abzudecken. Vor allem ältere Menschen haben einen erhöhten Bedarf, denn mit voranschreitendem Alter sinkt der Spermidin-Gehalt im Körper
 
 

Wie integriere ich Spermidin in meinen Alltag?
Spermidin 
kann als wirksames Mittel in der Verlangsamung des Alterungsprozesses gesehen werden: Ich empfehle meinen Kundinnen und Kunden, mit denen ich an der Ernährungsumstellung arbeite, immer, dass Nahrungsergänzung als Begleitmaßnahme gesehen werden muss ‒ gemeinsam mit regelmäßiger Bewegung an der frischen Luft, ausgewogener Ernährung und einem ‒ so gut es geht ‒ stressvermeidenden Lebensstil ist Spermidin eine sehr interessante Option, so manches etwas länger aufzuhalten. Außerdem ist es sehr einfach in den heutigen Lebensstil integrierbar. Ausprobieren!

Liebste Wohlfühl-Grüße von 

Sabine 

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